Hinter der Wohnzimmertür
Es war einmal ein alter Mann, der nur noch hinter seinem Fenster hockte und hinaus starrte – in die böse, graue, alte Welt.
Er sah keinen Sinn darin, rauszugehen.
Nicht das es hinter seiner Wohnzimmertür sicherer wäre, nein.
Diese Ansicht vertrat er nicht. Es ging ihm darum, dass er sich nicht präsentieren wollte.
Vor uns – der Gesellschaft, der er nicht angehörte.
Doch er hatte nie die Wahl.
Demokratie, nennen wir es, er nennt es „Augenbinden tragen“.
Er ist ein kluger, alter Mann, darum weiß er, wie wenig seine Weltansicht, die Welt an sich interessiert.
Er hat schon früh gelernt, zu schweigen, da seine Worte, nicht auch nur ein einziges Mal, gewürdigt wurden.
Im Nachhinein, wünsche ich mir, ich hätte ihm zugehört.
Einfach, damit er nicht denkt, dass sein Leben wertlos war.
©Alina Jacobs