Teegeschichten

Unsere Spuren verwischen im fallenden Schnee.
Komm lass uns rein gehen, du trinkst deinen Kaffee, und ich meinen Tee.

Ich mag es, meine Hände an deinem Kaffee zu wärmen,
Wenn die gefallenen Flocken doch auch nur so warm wären.

Du fängst an, mir eine Geschichte zu erzählen,
Es ist schön, wie deine Worte durch den Raum schweben.

Nun hältst du inne und schaust mich an,
denn du weißt, dass ich das Ende kaum abwarten kann.

„Hier muss ich aufhören hier muss unsere Geschichte enden,
denn die Zukunft ist kein geschriebenes Blatt, sie soll man wenden.“

Ich schaue hinaus, auf die Schneemänner, die wir gebaut haben,
einen Mann und eine Frau
ihre Äste sind zu Boden gefallen,
sie tragen unsere Farben.

„Also darf ich mir unser Ende ausdenken?“
„Ja, ich will es dir schenken…“

Wir haben unsere Namen in den Schnee geschrieben,
das Weiß hat sie verschüttet, es wollte uns bloß in Sicherheit wiegen.

„Unser Ende…
Und was ist, wenn ich kein Ende will?“

Meine Fingerspitzen werden von der Kälte blau,
sanft legst du deine behandschuhten Hände um meine,
sie sind angenehm rau.

„Manchmal müssen Menschen mit ihren Entscheidungen fallen,
drum trauere der Vergangenheit nicht nach,
denn sonst kannst du mich nicht hallten, wenn ich in der Gegenwart erwach'…“

Im flackerndem Schein der Straßenlatern‘,
siehst du nur getrübt, die leuchtenden Stern.

Du sagst mir, ich soll löschen das Licht,
doch im Dunklen, da siehst du mich nicht.

Ein eisiger Wind verweht mein Haar,
wie schön dieser Nachtspaziergang mit dir doch war.

Mittlerweile gibt es eine Geschichte pro Tasse Kaffee,
denn Kaffee und Geschichten, tun uns beiden nicht weh.

„Was passiert, wenn du irgendwann zu groß für meine Geschichten bist?“
-„Dafür werd' ich nie zu groß sein…ganz egal, was das Maßband auch misst!“

Und wenn du nur der Schnee in meinem Herzen bist?
Der Frost,
welchen ich, wenn er fehlt,
vermiss?

Und es wurde eine Winterliebe
mit dem letzten Schnee
schmolz auch sie dahin
aund ließ sich nicht mehr
auffangen.
©Alina Jacobs