Der Asche wegen
- Weltkrieg
Sie sind im Niemandsland
Gehen auf Abstand
und warten
auf den Krach der Granaten.
Langsam verlieren sie den Verstand
Leichengeruch weht von dem her(r)...ohne Hand.
Sie sitzen im Schützengraben
Schreien nach Mama
Sind doch noch kleine Knaben
Gefangen in 'ner Kriegskammer
Dort lernen sie eine neue Dimension des Mordens
Denken sie wären gen Norden
Denn der Feind kommt lautlos
Nein, das ist wahrlich kein Trost
Und ihnen ist nicht bewusst, das keiner gewinnt,
Zu allem Überfluss werden sie langsam blind
Ihre Lungen geschädigt, Haut verätzt
Wer's überlebt ist ein Held, doch leider vergessen alle,
dass man sich auch psychisch verletzt
Die Genehmigung für's Töten wurde erteilt
Und sie schießen mit Gas
Keiner, der zur Hilfe eilt
denn sterben bringt ja Spaß!
Man hört die letzte Bombe krachen
Und die Überlebenden wünschen sich,
sie wären tot, wenn sie nicht in Frieden erwachen.
Sie haben Angst, dass der als Verlierer hervorgeht,
der als zweites zuschlägt.
So betreiben sie Massenmord
„Für die Kirche!“
Ihr Ehrenwort.
Vom Leben wussten sie nicht viel
Als einfacher Bauer über die Runden zu kommen,
war ihr Ziel.
So kämpften sie an der Front
Immer näher kam der graue Horizont...
Seht, da werden Juden aufgehängt
Keiner, der den schlaffen Körpern Aufmerksamkeit schenkt
Denn ihr Tod war ja richtig
Sie hatten als einzige, den Durchblick
Die Kriegssoldaten
Wissen nicht einmal,
Wogegen sie Krieg führen
Können schon seit Monaten
keinen Pulsschlag mehr spüren...
Das nennt sich dann
„Politik der verbrannten Erde“
Wer genau hinschaut sieht,
unsre Welt besteht nur aus einer geklebten Glasscherbe.
©Alina Jacobs